Liebe Freund*innen und Interessierte,

wir blicken auf vergangene Veranstaltungen im März zurück und können schöne Momente bei der Lesung mit Max Lobe oder dem Internationalen (Schüler*innen-) Tag gegen Rassismus Revue passieren lassen bzw. mit euch teilen. Außerdem möchten wir euch einen großen Schritt in die Vergangenheit mitnehmen und blicken auf tolle Veranstaltungen vor 10 Jahren zurück. Und wie immer findet ihr weiter unten unsere Literaturtipps und Veranstaltungshinweise.

Rückblick

Lesung und Gespräch mit dem Schriftsteller MAX LOBE: Vertraulichkeiten

Vergangene Woche lockte Schriftsteller Max Lobe 85 Menschen ins Institut Francais Köln, wo er in Kooperation mit der Deutsch-Französischen Gesellschaft Köln und stimmen afrikas seinen Roman Vertraulichkeiten (Akono Verlag 2022) vorstellte.

Klug, poetisch, humorvoll, authentisch und hier und da ein wenig provokant beantwortete der Autor die Fragen des Moderators Yann Durand (Journalist für die Deutsche Welle). Anna Nikolay las einfühlsam und fesselnd zugleich Ausschnitte aus der deutschen Übersetzung des Romans vor.

"Schreiben bedeutet einen Gedanken zu zeichnen", sagte Max Lobe. Damit hat er mit seinem Roman Vertaulichkeiten (Akono Verlag) ein prachtvolles Gemälde aus zentralen Beobachtungen und Gedanken über die Unabhängigkeitsbewegung in Kamerun gezeichnet, die den meisten Menschen hierzulande unbekannt ist. Wir von stimmen afrikas sind jedenfalls sehr dankbar für diese wertvollen und höchst aktuellen Einsichten, die er uns mit diesem literarischen Meisterwerk gewährt. Wir hoffen, Max Lobe recht bald wieder in Köln begrüßen zu können!

Internationaler Tag gegen Rassismus: Geschichte und Gegenwart rassistischer Gewalt gegen junge Menschen

Am Donnerstag, dem 21.03 war der Internationale Tag gegen Rassismus und wie auch im vergangenen Jahr gab es eine große Vielfalt an Workshops und Angeboten zum Austausch. stimmen afrikas war auch in diesem Jahr wieder im FORUM Volkshochschule im Museum am Neumarkt zum Kölner Internationalen Schüler*innen-Tag gegen Rassismus dabei.

Es gab viele Möglichkeiten des Austauschs, des Reflektierens & Lernens und des Erinnerns. Wir waren hier mit einem Info- und Bücherstand neben zahlreichen Organisationen und Initiativen vertreten und erlebten gute und anregende Gespräche.

Tief beeindruckend fanden wir die Theaterperformance im Gedenken an den rassistischen Anschlag „Solingen 1993“ (von Regisseur Bassam Ghazi, Schauspielhaus Düsseldorf) und die Podiumsdiskussion: "Wie gehen wir mit unseren unterschiedlichen Betroffenheiten solidarisch gegen Rassismus vor?", die viele Interessierten im dicht besetzten FORUM erlebten.

Unter den 8 Workshops zu verschiedenen Aspekten von Rassismus (-erfahrungen) für Schüler*innen ab der 8. Klasse wurde auch einer für Lehrende angeboten: "Themenspektrum Rassismus in der Literatur – Workshop & Buchtipps von und mit stimmen afrikas", der von 20 Lehrer*innen besucht wurde.

stimmen afrikas vor 10 Jahren

2014 war ein tolles Jahr für stimmen afrikas mit vielen beeindruckenden Literat*innen wie Chimamanda Ngozi Adichie, Theodor Michael Wonja, Meja Mwangi und dem Lyrikfestival POETIC VOICES AFRICA u.a. mit Ben Okri und Chirikuré Chirikuré.

>>Hier<< könnt ihr euch einen Eindruck über die Vielfalt an Veranstaltungen verschaffen, die 2014 stattfanden und deren Themen heute noch sehr aktuell sind.

Diese schöne Dokumentation zeigt euch einen kurzen Überblick einiger Höhepunkte von 2014:

Am 6. April 2014 war Schriftsteller In Koli Jean Bofane (DR Kongo/ Belgien) bei uns zu Gast und stellte seinen Roman Sinusbögen überm Kongo. Es moderierte Angela Spizig, die deutschen Texte las Robert Dölle vor. >>weitere Informationen findet ihr hier<<

stimmen afrikas bei ARTBEY Köln

Vom 18. bis 27. April 2024 verwandelt sich die Kunsthalle Lindenthal zum Quartier für Kulturinteressierte, Künstler*innen und Kreativköpfe.

2024 steht die Vielfalt der Kölner Kunstszene im Fokus. In einem reichhaltigen und vor allem vielfältigem kostenlosen Kulturprogramm gibt es Workshops und Netzwerk-Events >>weitere Infos<<. Auch wir sind mit einer Veranstaltung präsent:

Neue Töchter Afrikas - Lesung & Talk mit Davina Donaldson und Mariama Koller

25. April 2024 19 Uhr | In Kürze findet ihr weitere Infos auf unserer Webseite

Der Band Neue Töchter Afrikas* versammelt die Stimmen von 30 Schwarzen Schriftstellerinnen aus 25 Ländern und gewährt Einblicke in die poetische, kämpferische und visionäre Schaffenskraft von Schwarzen Frauen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora.

Schauspielerin Davina Donaldson und Kommunikationswissenschaftlerin Mariama Koller stellen Texte u.a. von Zadie Smith und Warshan Shire vor und unterhalten sich darüber, wie diese Stimmen zu ihnen persönlich sprechen und warum sie hier und heute gehört werden sollten. *(hrsg. von Christa Morgenrath und Eva Wernecke, Unrast Verlag 2023)

Literaturtipps

Neuauflage - Toni Morrison: Rezitativ

rowohlt, März 2023 | Übersetzt von: Tanja Handels

Erstmals auf Deutsch mit einem Nachwort von Zadie Smith

Die Wiederentdeckung von Toni Morrisons einziger Erzählung, erstmals 1983 erschienen und nie zuvor ins Deutsche übersetzt, ist eine literarische Sensation und enthält die Quintessenz ihres Schaffens. Die Nobelpreisträgerin spielt darin mit unserer Wahrnehmung: Von Beginn an wissen wir, dass eine der beiden Hauptfiguren schwarz ist und die andere weiß – doch welche ist welche?

Tierno Monénembo: Indigoblau

Peter Hammer Verlag, 02.2024 | Aus dem Französischen von Bettina Kutzer

Die Art, wie der Roman Véroniques Geschichte erzählt, ist ein Ereignis, das verschiedene Zeiträume und Kontinente verbindet. Zwei Frauen, die sich zufällig in Paris kennenlernen, stellen fest, dass sie beide auf dramatische Weise Opfer der Tyrannenherrschaft von Sékou Touré im gerade unabhängigen Guinea sind. Nach einem rätselhaften Einstieg liefert der Roman eine Überraschung nach der anderen. Seine Leser*innen erfahren vom berüchtigten Todeslager Camp B. und von der nie endenden Suche hinterbliebener Kinder nach ihrer Identität. Mit „Indigoblau" gibt Monénembo den Opfern der Diktatur eine Stimme.

Veranstaltungen

Contemporary East Africa #4 - modern Art from Ethiopia & Tanzania

Art of Buna e.V. | 4. Mai bis 1. Juni 2024 | Genter Str. 26 50672 Köln

Im Herbst 2017 fand in der Kölner Kunstgalerie „Art of Buna e.V.“ die erste Gruppenausstellung unter dem Titel „Contemporary East Africa“ statt. Im darauffolgenden Jahr 2018 wurde mit „Contemporary East Africa #2“ eine zweite Ausstellung initiiert – eine lose Reihe war geboren. Die Reihe präsentiert zeitgenössische Kunst aus Ostafrika, am Puls der Zeit, wie sie in den boomenden Galerien von Addis Abeba, Kampala, oder Dar es Salaam zu sehen ist. In der Reihe wurden bereits Arbeiten von Künstler*innen aus Äthiopien, dem Sudan, Ruanda, Burundi, Uganda und Kenia gezeigt.

Kunst aus Afrika ist in deutschen Galerien und Museen immer noch unterrepräsentiert. Während in afrikanischen Metropolen die Kunst- und Kulturszene pulsiert und blüht, orientiert sich die europäische Vorstellung afrikanischer Kunst allzu oft noch an Klischees vergangener Zeiten.

>>Programm Flyer hier runterladen<<

Filmvorführung im Allerweltskino: Der Neue Gute Deutsche

Di, 09. April, 20:00 Uhr | Regie: Peter Heller | Mehrsprachige Originalversion mit deutschen Untertiteln.

Ein Film vom Brückenbauen zum Nachbarkontinent Afrika.

Justizmord in deutscher Kolonie in Westafrika Ende des 19. Jahrhunderts: der junge Kameruner Prinz Rudolf Duala Manga Bell wurde im deutschen Geist erzogen. Später als König seines Volkes im Widerstand, hatten ihn seine Kolonialherren am Galgen hingerichtet. Heute rüttelt in Dorfen / deutscher Provinz dessen Großneffe am Unrecht der deutschen Geschichte und kämpft seit Jahrzehnten für dessen Rehabilitierung als Opfer kolonialer Willkür - Mit Erfolg. Eine tragische Heldengeschichte macht Hoffnung.

Beiträge & Neuigkeiten

Diversität ist keine Meinung

Eine Kolumne von Hadija Haruna-Oelker aus der Frankfurter Rundschau vom 25.03.2024

>> Hier könnt ihr die gesamte Kolumne lesen<<