Wir, das Team von stimmen afrikas, möchten uns ausdrücklich mit den aktuellen Protesten gegen Rassismus - ob in den USA oder hier in Deutschland - solidarisch erklären. Die anhaltende und sogar zunehmende Gewalt gegen Schwarze und PoC* nimmt auch uns vor Entsetzen den Atem!
„We can’t breathe“ bei der Demonstration gegen Rassismus und Polizeigewalt am 6.6.20 demonstrierten über 10.000 Menschen gemeinsam an der Deutzer Werft.
Literatur kann eine wesentliche Rolle in der rassismuskritischen Arbeit spielen. Das Wissen und die geteilten Erfahrungen, die uns dabei vermittelt werden – kontemporär und historisch – tragen zu einer Dekonstruktion des „Fremden“ und „Anderen“ bei – häufig ein Nährboden für Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Es ist uns ein wichtiges Anliegen afrikanische Stimmen in der deutschen Literaturlandschaft sichtbarer und bekannter zu machen und damit auch (rassistische) Vorurteile über Afrika zu überwinden.
*Bei der Nutzung der Begriffe „Schwarz“ und „PoC“ (People of Colour) beziehen wir einerseits auf die US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung in den 1960ern, andererseits auf die Selbstbezeichnung von Menschen die kollektive Unterdrückung und strukturellen Rassismus erfahren haben. Dabei beziehen wir uns nie auf biologische Eigenschaften oder äußere Merkmale von Menschen.
Rassismuskritische Literaturtipps
Aus aktuellem Anlass haben wir einige Empfehlungen zu Büchern afrodeutscher Autor*innen zusammengestellt, die uns den offenen wie "verdeckten" oder nicht wahr - und ernst genommenen strukturellen Rassismus hierzulande bewusst machen:
„Wir alle können nichts für die Welt, in die wir hineingeboren wurden. Aber jede und jeder kann Verantwortung übernehmen und diese Welt mitgestalten.“
– Tupoka Ogette
Youssouf Amine Elalamy gewinnt den Orange Book Award in Afrika 2020
Der marokkanische Autor Youssouf Amine Elalamy, der stimmen afrikas seit vielen Jahren verbunden ist, gewinnt mit seinem Roman „C’est Beau, La Guerre/ Er ist schön, der Krieg“ den Orange Book Award 2020!
Youssouf Amine Elalamy bei der Lesung um 23.01.2020 von stimmen afrikas im Institut Francais
Youssouf Amine Elalamy war 2009 einer der ersten Gäste bei stimmen afrikas. Das erste Kapitel aus dem Roman „C’est Beau, La Guerre“ ist als Kurzgeschichte bereits 2019 in unserer Anthologie "IMAGINE AFRICA 2060" erschienen. Wir erinnern uns noch gerne an die berührende Lesung im Januar 2020, bei der er im Rahmen einer gemeinsamen Kooperation mit dem Institut français in Köln zu Besuch war.
Die Anthologie „Imagine Africa 2060 Geschichten zur Zukunft eines Kontinents“ Christa Morgenrath / Eva Wernecke (Hg.) Verlag Peter Hammer 2019
Das beste afrikapolitische Essay des Jahres 2020
Außerdem möchten wir Teresa Cremer, ehrenamtliche Mitarbeiterin von stimmen afrikas, herzlich zum VAD Preis für das beste afrikapolitische Essay des Jahres 2020 gratulieren! Ihr politscher Essay "Crises, downside up / Krisen: vom Kopf auf die Füße gestellt" führt die Leser*innen „(…) am Beispiel der Wasserkrise von Cape Town im Jahr 2018 in eine grundlegende und hochrelevante Problematik ein die angesichts der aktuellen Corona-Epidemie nichts von ihrer Aktualität verloren hat.“
Ein Bild von Teresa Cremers Forschungsaufenthalt in Cape Town: Die Wasserkrise in Südafrika.
Wenn nicht anders gekennzeichnet, finden alle Termine im Allerweltshaus statt. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen und den durchführenden Projekten finden sich auf unseren Seiten: