der Oktober endete für uns mit dem fulminanten Auftakt unseres Programms und Buchprojektes NEUE TÖCHTER AFRIKAS, das wir am 15. November mit einer Autorinnen-Lesung mit Sisonke Msimangfortsetzen. Hierzu möchten wir Ihnen weiter unten gerne nähere Informationen geben.
Wie immer, dürfen Sie sich auch auf Literaturtipps und Neuigkeiten aus der hiesigen Literaturszene freuen.
Rückblick auf die Kick-Off VeranstaltungNEW DAUGHTERS OF AFRICA
Die Kick-Off Veranstaltung am 26. Oktober 2022 im Forum VHS im Museum am Neumarkt zum Programm und Buchprojekt NEUE TÖCHTER AFRIKAS war ein besonderes Erlebnis. Die Schirmfrau Melanie Raabe eröffnete den Abend mit ihrem herzlichen Grußwort. Im Fokus stand die Arbeit der Kurator*innen (Julienne De Muirier, donna Kukama, Emilene Wopana Mudimu und Glenda Obermuller), die in Zusammenarbeit mit Margaret Busby dreißig Texte auswählten, die in die deutsche Edition der der reichhaltigen Anthologie New Daughters of Africa (Hrsg. Margaret Busby 2019) eingehen werden. Dabei erfuhr das Publikum etwas über die Kriterien, die das Kuratieren der Werke bestimmt haben sowie über die Zusammenarbeit in einem Team Schwarzer Frauen. Diese wurde als überaus bereichernd wahrgenommen und spiegelte die in der Anthologie an vielen Stellen thematisierte Sisterhood wider.
Im Juni 2023 wird unsere deutsche Ausgabe im UNRAST Verlag erscheinen. Bis dahin dürfen Sie sich auf ein literarisches und diskursives Programm freuen, das dazu einlädt, sich eingehend mit der Kreativität und künstlerischen Vielfalt Schwarzer Frauen zu beschäftigen. Und wie es bereits am vergangenen Mittwoch immer wieder betont wurde: es lohnt sich sehr!
Lesung und Gespräch mit der Autorin Sisonke Msimang, moderiert von Sine Buthelezi. Sakiye Boukari liest die deutsche Übersetzung von Aminata Cissé Schleicher vor, Azizè Flittner
verdolmetscht das Gespräch ins Deutsche.
Black Girl in America/ Ein Schwarzes Mädchen in Amerika Sisonke Msimang zählt sich zu den selbstbewussten „postkolonialen Kindern der Elite“ Afrikas, die die Vision einer entkolonisierten Zukunft verkörperten. Mit Anfang 20, als Black Girl in America, erfährt sie, dass man 1972 in den USA als Schwarze Person unsichtbar und nichts wert ist. „In Amerika erhalte ich eine neue Bedeutung. Ich bin nicht länger der Mittelpunkt des Universums. Ich bin einfach nur eine junge Schwarze Frau. (…) Man wird übergangen, ignoriert oder weggesperrt. Und grundsätzlich immer für jemand anderes gehalten.“ Doch der amerikanische Rassismus kann Sisonkes Seele nicht zerstören. Im Gegenteil: Die permanente, strukturelle Diskriminierung macht sie zur Kämpferin. „Amerika macht mich tapfer, denn es zwingt mich, für mich einzutreten“, so heißt es in ihrem Romanauszug. Selbstkritisch und humorvoll beschreibt Sisonke wie sie zusammen mit ihren Freund*innen auf dem Uni-Campus zu einer cleveren und unerschrockenen Aktivistin wird.
Am 16. November werden wir mit Sisonke Msimang auch am Albertus-Magnus-Gymnasium in Köln zu Gast sein.
Sisonke Msimang. Die südafrikanische Schriftstellerin und Publizistin, die einen Großteil ihrer Jugend zwischen den Kontinenten und Kulturen verbrachte, da das politische Leben ihrer Eltern die Familie von Sambia nach Kanada, Kenia und Äthiopien führte, ist die Autorin von Always Another Country: A Memoir of Exile and Home (2017) und The Resurrection of Winnie Mandela (2018). Ihre Arbeiten sind in der New York Times, der Washington Post, Bloomberg, Newsweek und Al Jazeera erschienen. Sie ist Redakteurin bei Africa is a Countryund Kolumnistin bei The Guardian. Sie war Stipendiatin an der Yale University, dem Aspen Institute und dem Bellagio Centre und sowie am WISER Institute an der University of the Witswatersrand.
Sinenhlanhla Buthelezi, geboren in KwaZulu Natal in Südafrika, lebt seit 2016 in Deutschland. Ehe sie nach Deutschland zog, war sie in die Organisation der Veranstaltung „Literary Crossroads“ vom Goethe- Institut Südafrika involviert. Im Rahmen der Gesprächsreihe diskutierten afrikanische Autor*innen und Dichter*innen Trends, Problematiken und Themen, die die zeitgenössische Literatur dominieren. Ihr Interesse für Literatur zeigt sich auch in ihrem Engagement für Projekte, die sich für einfachen Zugang zu Büchern und das Lesen in Muttersprachen, insbesondere für Kinder, einsetzt. Sie ist leidenschaftliche Läuferin und nutzte ihren ersten Marathon dazu, Spenden für Bücher auf isiZulu für Schulkinder im Ngwelezane Township zu sammeln.
Sakiye Boukari wurde 2003 in Köln geboren. Sie besuchte die Q2/12. Klasse eines Gymnasiums und wird dort 2021 ihr Abitur machen. (2021 ist ja bereits vorbei) In der Altersstufe 7 bis 9 besuchte sie eine Profilklasse Musik-Theater-Medien, sie ist aber bereits seit der 1. Klasse in Berührung mit Theater in der Schule. Seit 2018 ist sie im Schauspiel Köln aktiv. 2019 war sie beim Theatertreffen der Jugend für das Stück „Concord Floral“ als Delegierte eingeladen. Mittlerweile ist sie im ImportExport Kollektiv am Schauspiel Köln.
Azizè Flittner wurde 1978 in New York geboren und wuchs später in Deutschland auf. Sie studierte sie zwei Jahre lang Kunstgeschichte und Vergleichende Literaturwissenschaften, bevor sie 1999 mit ihrem Ensemble Le Papillon Noir in der Bonner Brotfabrik „Elizaveta Bam“ von Daniil Charms zur Aufführung brachte. 2004 schloss sie die Ausbildung zur Schauspielerin und Regisseurin an der Akademie für darstellende Kunst in Ulm. Im selben Jahr wurde ihr erstes Drama „Die Königin schweigt“ in den Roxy Hallen Ulm uraufgeführt. Es folgte das Festengagement am Theater Konstanz, bevor Azizè Flittner sich für das Leben als Freischaffende in ihrer Wahl-Heimat Köln entschied. Seither hat sie an Theatern in Braunschweig, Esslingen und Aachen sowie in einigen TV-Produktionen gespielt.
Podiumsgespräch mit Eleonore Wiedenroth-Coulibaly (literarische Übersetzerin für NEUE TÖCHTER AFRIKAS), Nina Thielicke (Deutscher Übersetzerfonds), Dr. Vera Gerling Heinrich-Heine Universität Düsseldorf/ Fachbereich Romanistik und Literaturübersetzen, moderiert von der Kölner Autorin und Übersetzerin Larissa Bender.
Gibt es das, eine Seelenverwandtschaft zwischen bislang Unbekannten? Ist es manchmal leichter, mit einer Fremden zu sprechen als mit den Menschen, die man schon lange kennt und liebt? Als die junge Fotografin Nico zufällig zwischen den Jahren der Schauspielerin Ellen Kirsch auf den nächtlichen, winterlichen Straßen Berlins begegnet, fühlt sie fast unmittelbar eine unheimliche Nähe, die sie sich nicht erklären kann. [...]
Herausgegeben von Jona Elisa Krützfeld und Thomas Brückner.
In diesen Kurzgeschichten afrikanischer Autor:innen geht es um das süße Verlangen, die sinnlichen Freuden – und die Liebe mit all ihren Wonnen und Abgründen. Hier löst Frida Kahloeine Orgie im Küchenschrank aus, es gibt verbotene Liebe unter dem Jambul, Liebschaften und Affären, Dreiecksbeziehungen, heiße Backwaren und Liebeskummer, queeres Dating und Politik in der Liebe …
Diese Frauen kämpfen, diese Frauen geben nicht auf. Diese Frauen sind unsere Gegenwart: arm, reich, schwarz, weiß, sie sind Ehefrauen, Mütter, Wissenschaftlerinnen, Nachbarinnen, Verbrecherinnen, Liebende, Mächtige, von Gewalt Heimgesuchte. Das Schwesternpaar, das seit ihrer gemeinsamen Entführung als Kinder unzertrennlich ist. Die Frau, die mit einem Zwilling verheiratet ist, der manchmal von dessen Bruder ersetzt wird. Die Stripperin, die aufs College geht, und die schwarze Ingenieurin, die ihre Vergangenheit nicht vergessen kann: Sie alle sind gleichzeitig zu viel und zu wenig. Wir sind wie sie und geben nicht auf.
Veranstaltungen und Neuigkeiten aus der hiesigen Kultur- und Literaturlandschaft
„Was ist Heimat?“- unter diesem Motto und mit dieser Frage richtet die Evangelischen Migrations- und Flüchtlingsarbeit Bonn (EMFA) gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Bonn und Region die 13. Buchmesse Migration vom 04. bis 06.11.2022 im Haus der Geschichte in Bonn aus (Willy-Brandt-Allee 14, 53113 Bonn).
Die Bonner Buchmesse Migration bringt im Haus der Geschichte der BRD Autoren, Künstler, Wissenschaftler und Aktivistenn zusammen, die ihre Perspektiven und Erfahrungen rund um das Thema Heimat mitbringen. Besucher dürfen sich neben den Ausstellungen auf Lesungen, Vorträge, Workshops und Musik freuen. Das ausführliche Programm kann hier abgerufen werden.
„Afrika inspiriert“ heißt die fünfteilige Online-Veranstaltungsreihe der Museumsgesellschaft RJM e.V., die Ende September 2022 startet. Die Reihe greift große, globale Themen unserer Zeit auf: Klimawandel und Migration zum Beispiel, oder die Chancen der Digitalisierung. Wissenschaftler*innen sowie Alltagsexpert*innen der Herkunftsländer berichten und Sie haben die Gelegenheit sich mit ihnen im digitalen Raum zu treffen und zu diskutieren.
Was digitale Technologien angeht, ist Afrika Europa voraus. Etliche nützliche Apps erleichtern den Alltag, vom mobilen Bezahlen bis zum Arzttermin. Der Tech-Gründer Kamal Bhattacharya hat die Innovationsabteilung des kenianischen Unternehmens Safaricom geleitet. Er erzählt, warum Afrikaner in Afrika die besseren Erfinder*innen sind und inwiefern sich Innovationen in Europa und Afrika unterscheiden.
Sie dürfen sich gerne schonmal den 06. Dezember um 19.30 Uhr im Kalender notieren, denn dann wird die brasiliansche Autorin Deise Faria Nunes uns im Rahmen von NEUE TÖCHTER AFRIKAS mit ihrer Kurzgeschichte Die Person im Boot in der Alten Feuerwache Köln beehren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Bleiben Sie gesund und freuen Sie sich mit uns auf inspiriende literarische Veranstaltungen im November und Dezember!
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