im November heißt es wieder „Neue Töchter Afrikas on the Road!“, denn wir werden mit unserer Anthologie Neue Töchter Afrikas in insgesamt acht Städten NRWs in diversen Stadtbibliotheken und Kulturzentren unterwegs sein. Mehr dazu weiter unten. Anschließend werfen wir einen kurzen Blick zurück auf die gut besuchten Veranstaltungen zur Anthologie auf der Frankfurter Buchmesse und entlassen Sie mit zwei Literaturtipps und einer tollen Podcast Folge in den November.
Neue Töchter Afrikas on the road in NRW!
Die in Deutschland einzigartige Anthologie Neue Töchter Afrikas, mit Essays, Kurzgeschichten und Gedichten ist als kollaboratives Projekt mit Schwarzen deutschen Frauen entstanden. Eine der Herausgeberinnen, Christa Morgenrath, wird zusammen mit verschiedenen Schwarzen Schauspielerinnen (Davina Donaldson, Linda Elsner und Azizè Flittner) einige prägnante Texte der „Töchter Afrikas“ vorstellen. Ein Austausch mit den Besucher*innen ist dabei sehr willkommen.
Aminata Cissé Schleicher (literarische Übersetzerin) und Hadija Haruna-Oelker (Journalistin und Buchautorin) traten mit Elisa Diallo (Autorin und Verlagsmitarbeitende) in ein Gespräch zum Thema "Übersetzung als Resonanzraum für Schwarze Stimmen". Über 80 Gäste verfolgten das Gespräch.
Sie sprachen über die Bedeutung als Schwarze Frauen innerhalb der Verlags- und der Literaturbranche als Stimmen sichtbar zu sein. Dafür brauche es aber Verbündete, denn Sprache habe das Potential eines widerständigen Aktes. - Debatten wie die hier geführten seien nicht neu. Dank starkem Widerstand aus der Schwarzen Bewegung in Deutschland halten sie jedoch erst seit kurzer Zeit Einzug in den Literaturbetrieb, was langsame Umstrukturierungen ermöglicht. Viel zu oft wird aber noch immer die Frage gestellt, die Marion Kraft schon vor Jahren gestellt hat: "Muss ich denn weiß sein, um in diesem Literaturbetrieb übersetzen zu können?"
Hadija Haruna-Oelker berichtete von ihrer Erfahrung in einem Übersetzungsteam, die sie als sehr bereichernd erlebte und als wertvolles Konzept empfahl, denn "Übersetzung ist schließlich nicht nur ein Sprachtransfer, sondern auch ein Wissens- und Kulturtransfer", wie Aminata bestätigte. Projekte wieNeue Töchter Afrikas würden Mut machen und zeigen, dass ein Wandel stattfindet.
Die Übersetzerin Eleonore Wiedenroth-Coulibaly las aus dem Essay “Nicht mehr als drei, bitte!” von Lesley Lokko vor. Für die 60 aufmerksamen Zuhörer*innen flocht sie noch einige Erläuterungen zur Autorin und zum Kontext der Geschichte ein.
Die Veranstaltung kann man sich >>hier<< ab ca. 1:06:10 ansehen
Eleonore Wiedenroth-Coulibaly (literarische Übersetzerin) und Ingrid El Sigai (Sopranistin, Moderatorin, Sprecherin) stellten insgesamt drei Texte aus der Anthologie Neue Töchter Afrikasvor. Im Anschluss an die Lesung unterhielten sie sich ausführlich über die Kurzgeschichte „Neue Töchter Afrikas“ von Bridget Minamore und die persönlichen Erfahrungen, die sie als junge Schwarze Frauen in Deutschland machten.
Außerdem berichtete Eleonore Wiedenroth-Coulibaly über ihre Arbeit an den Übersetzungen für die Anthologie, insbesondere von den Herausforderungen bei der Übertragung von Jugendworten oder bei einem Text über das brasilianische Konzept des Candomblé. Im Anschluss an die Veranstaltung fand in lockerer Runde ein Austausch mit den Besucher*innen statt.
Aus dem Französischen von Nouria Behloul und Lena Müller
Assoziation A, August 2023
Der Roman thematisiert den allgegenwärtigen Rassismus, Polizeigewalt und Ausgrenzung in den französischen Metropolen, deren öffentlicher Raum von Überwachungsvorrichtungen und Polizeistreifen geprägt wird. Diaty Diallo schreibt in einem präzisen und poetischen Stil. Sie nimmt die Sprache der Jugendlichen auf und mischt sie mit dem Idiom der Musik, deren Sound den Alltag der Heranwachsenden begleitet. So entwickelt sie ihren ganz eigenen Stil: rhythmisch, pulsierend, in hartem Sound und zarten Balladen.
Aus dem Portugiesischen von Karin von Schweder-Schreiner
Unionsverlag, September 2023
Der Dichter Diogo Santiago kehrt in seine Heimatstadt Beira zurück. Alle verehren ihn, doch als er Einsicht erhält in alte Akten der Geheimpolizei, gerät seine Welt ins Wanken.
»Ein Buch über Erinnerung und Widersprüche der Kolonialzeit, und ein guter Einstieg in die mosambikanische Literatur.« Walter Porto, Folha de S. Paulo, São Paulo
In der neuen Podcast-Folge liest Georgina Fakunmoju aus Neue Töchter Afrikas: Lesley Lokko ist eine schottisch-ghanische Autorin, Architektin und aktuell die Kuratorin der diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig.
In ihrem Essay „Nicht mehr als drei, bitte“ schreibt sie über die Zusammenhänge von Architektur und Literatur, übers Schwarz Sein zwischen Europa und Afrika, über afrikanische Literaturen und was das bitteschön überhaupt heißen soll. "Neue Töchter Afrikas. 30 Stimmen" ist erschienen im Unrast-Verlag.
Instagram: my.poc.bookshelf.de
Wir freuen uns außerdem, dass unsere Anthologie Neue Töchter Afrikas es in der Rubrik "Internationale Literatur" auf Platz drei der ersten Bestenliste der Luxemburger Revue geschafft hat!
Zum Schluss geben wir Ihnen noch einen kurzen Ausblick auf den Dezember.
Freuen Sie sich auf den 14. Dezember, an dem die preisgekrönten Autorin Tsitsi Dangarembga (Preisträgerin des Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2021), die am im Rahmen einer Lesung mit anschließendem Gespräch vom Literarischen Salon im Depot 1 des Schauspiel Köln sein wird. Weitere Infos dazu >>hier<<.
Wir wünschen Ihnen schöne Herbsttage und hoffen auf friedvollere Zeiten in der Welt!
Ihr stimmen afrikas Team
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