wie versprochen, möchten wir euch in diesem Newsletter unsere drei Oktober-Veranstaltungen unserer Reihe „Flügel mit Wurzeln – Dynamische Zugehörigkeiten“ näherbringen. Wir haben den in Guinea-Bissau geborenen und in Portugal lebenden Autor Amadú Dafé eingeladen und werden am 29. und 30. Oktober die Möglichkeit haben, tiefere Einblicke in seinen Roman Jasmim sowie in sein kreatives Schaffen und seinen Blick auf fluide Zugehörigkeiten und Identitäten zu erhalten. In seinem mit philosophischen Gedankenspielen gespickten Roman geht es um identitätsbezogene und humanitäre Fragen im soziokulturellen Umfeld von Guinea-Bissau. Weiter unten teilen wir wie gewohnt weitere Veranstaltungs- und Literaturtipps mit euch.
Amadú Dafé (Guinea-Bissau) liest aus seinem Roman Jasmim
aus dem Portugiesischen von Rosa Rodrigues (Leipziger Literaturverlag 2024) Carla de Andrade Hurst moderiert Lesung und Gespräch, Gabriela Baptista verdolmetscht ins Deutsche, Azizè Flittner liest die deutschen Textauszüge.
Jasmim ist das brandneue, prägnante und faszinierende Werk eines der vielversprechendsten Autoren der zeitgenössischen portugiesischen Literatur. Eine überraschende und fesselnde Geschichte. Eine Erzählung mit Charme, die den Leser in ihren Bann zieht. Der junge Fé begibt sich auf die Suche nach seiner Mutter, die ihn aus Liebe zu einem Mann auf den Kapverden zurückgelassen hatte, als er noch klein war. Nach einer langen Reise durch den afrikanischen Kontinent landet er im Norden von Guinea-Bissau. Der Ort Ingoré am Ufer des Flusses Jasmim übt auf Fé einen besonderen Zauber aus. Er beschließt sich dort niederzulassen, als ihm Lua, die Besitzerin eines Verkaufsstands, Arbeit anbietet. Alles scheint harmonisch zu sein, bis eines Tages die geheimnisvolle Pipa auftaucht ... [weiterlesen]
Amadú Dafé wurde in Ingoré, Guinea-Bissau, geboren und lebt seit über zehn Jahren in Portugal. Er hat einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der juristischen Fakultät der Universität Lissabon und einen Abschluss in Rechnungswesen an der Nationalen Verwaltungsschule. Er ist Mitglied des Schriftstellerverbands von Guinea-Bissau (AEGUI) und des PEN-Zentrums von Guinea-Bissau. Derzeit arbeitet er als leitender Techniker bei der Zentralverwaltung des Gesundheitssystems (ACSS), die für die Verwaltung des nationalen Gesundheitsdienstes in Portugal zuständig ist. Im Jahr 2021 war er Herausgeber/Organisator der Neuausgabe der Werke von Florbela Espanca mit dem Titel Florbela Espanca - Alma Sonhadora irmã gémea de Fernando Pessoa. Weitere Veröffentlichungen: Ussu de Bissau, 2019 (Finalist für den Literaturpreis der Stiftung Eça de Queiroz und des BCP 2021), Magarias, 2017, und Mitautor in der Anthologie Fora de jogo, 2019 (Sammlung von Kurzgeschichten, in einer Ausgabe zum 25-jährigen Bestehen des KuSiMon-Verlags). Er wurde 2017 und 2015 mit dem José-Carlos-Schwarz-Literaturpreis und 2012 mit dem Internationalen Matilde-Rosa-Araújo-Literaturpreis für Kurzgeschichten für Kinder ausgezeichnet.
Carla de Andrade Hurst, Medienkulturwissenschaftlerin, ausgebildete Bühnentänzerin und Dramaturgin, ist seit 2023 Geschäftsführerin der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD Bund e.V.). Zuvor war sie als Diversity Managerin im Rahmen des 360° Programms im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln beschäftigt, wo sie die Ausstellung "RESIST! Die Kunst des Widerstands" begleitet hat. Für medica mondiale e.V., eine feministische Frauenrechtsorganisation, war sie im Traumateam und im Team International als Referentin für Westafrika und davor als Produktionsleiterin in der Akademie der Künste der Welt tätig. Zuvor war sie viele Jahre als zeitgenössische Tänzerin für Tanzcompagnien in Deutschland und Venezuela und als Dramaturgin für Tanz-Theater unterwegs.
Maria Gabriela Vala Baptista arbeitet derzeit als Assistentin für internationale Unternehmen. Sie wuchs zweisprachig auf (Deutsch/Portugiesisch) und studierte Übersetzen und Dolmetschen an der Karl-Ruprecht-Universität in Heidelberg. Nach ihrem Diplomabschluss (2001) arbeitete sie 17 Jahre lang als freiberufliche Übersetzerin hauptsächlich für die Filmindustrie und übersetzte zahlreiche Drehbücher. Darüber hinaus ist sie seit 1996 als DJane für verschiedene Veranstaltungsformate tätig.
Azizè Flittner (geb. in New York) wuchs in Deutschland, Russland und Burundi auf. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte, bevor sie in Ulm ihre Schauspielausbildung absolvierte und anschließend zwei Jahre am Stadttheater Konstanz arbeitete. Seit 2006 lebt sie in Köln und spielte an Theatern in Braunschweig, Aachen, Esslingen, Nürnberg und Essen. Darüber hinaus erarbeitet sie eigene Projekte und Texte. Flittner steht zudem für Film und Fernsehen vor der Kamera.
Mi, 30. Oktober 2024 - 16:00 | Uni Köln, Seminarraum 84 Phil. Fak | in portugiesischer Sprache | Der Eintritt ist frei.
Na conversa com Amadu Dafé e estudantes do Instituto Luso-Brasileiro da Universidade de Colónia serão abordados, entre outros temas, a cultura guinense e a sua representação na obra literária de Dafé, os conceitos filosóficos e poéticos, questões pós-coloniais e de pertença, assim como a tradução do romance JASMIM. Evento aberto ao público, em língua portuguesa.
stimmen afrikas und die Theodor Wonja Michael Bibliothek laden ein zu einem informellen Austausch mit dem Schriftsteller Amadú Dafé über sein literarisches Schreiben, seinem Engagement im PEN und Schriftstellerverband, von Guinea-Bissau und seinem Leben und Arbeiten in Portugal zur Verfügung.
Anita Berger wird das ins Deutsche verdolmetschte Gespräch moderieren.
Die Veranstaltung ist für alle Literatur-Interessierten, insbesondere für Freund*innen der Theodor Wonja Michael-Bibliothek offen - Spenden sind willkommen!
Anita Berger, lebt in Köln, ist aufgewachsen in Rwanda, Portugal und Deutschland. Sie studierte Romanistik und Geschichte, anschließend absolvierte sie eine Ausbildung zur Theaterpädagogin. Seit 25 Jahren arbeitet sie in einer Medienagentur als Projektleiterin und Contententwicklerin für Online und Print an der Schnittstelle von Forschung und Praxis im Themenfeld Public Health, zudem betreut sie öffentliche Kampagnen mit kulturpolitischen oder bildungspolitischen Anliegen. Darüber hinaus arbeitet sie freiberuflich als Theaterpädagogin.
In Kooperation mit: Portugiesisch-Brasilianisches Institut der Universität zu Köln, Camões - Instituto da Cooperação e da Língua, Deutsche Gesellschaft für die Afrikanischen Staaten Portugiesischer Sprache, Global South Studies Center Cologne, Filmhaus Köln, Theodor Wonja Michael Bibliothek.
Gefördert von: Bundeszentrale für Politische Bildung/bpb, Kunststiftung NRW, Stadt Köln
"Ein bewegendes Stück über Deutschlands koloniales Erbe." (KulturKenner)
Sa, 12. Oktober | 14-16 Uhr | Lentpark Köln | 12,00 bis 18,50 € (Es gibt weitere Termine)
Mit Schlittschuhen an den Füßen und Funkkopfhörern auf den Ohren tauchen Sie ein in ein wahrhaft doppelgründiges Erleben im Kölner Lentpark: Da ist Sarah, die den Eislauf-Schnupperkurs „Manchmal tut’s auch weh“ anbietet; und Herr Montenero – der Hausmeister – weiht in das Geheimnis des glatten Eises ein. Doch dann meldet sich eine brüchige Stimme zu Wort und spricht vom Kilimandscharo als Kaiser-Wilhelm-Spitze. Eine längst vergangene Zeit drängt an die Oberfläche: 1884/85, wenige Jahre nachdem in Frankfurt die erste Eisbahn Deutschlands eröffnet wurde, fand die Berliner Afrika-Konferenz statt. Ihr Schlussdokument, die Kongoakte, stellte den Startschuss dar für den Wettlauf um Afrika. Innerhalb von drei Jahrzehnten unterwarfen die Europäer den Kontinent fast vollständig ihrer Herrschaft, beuteten das Land und die Menschen aus. Der transatlantische Sklavenhandel und Kolonialismus wirken bis in die heutige Zeit – auch in Köln.
Azizè Flittner, die als Vorleserin und Dolmetscherin zahlreiche unserer Veranstaltungen begleitet hat, wird bei dieser außergwöhnlichen Theaterproduktion als Schauspielerin mitwirken!
Klug und mit pointiertem Witz erzählt Glück (Ullstein) von Frauen unter Druck: über die Phase im Leben, in der sie zu alt sind, um noch länger warten zu können, und zu jung, um es hinter sich zu haben. Der Roman stellt die Frage, ob eine Frau nur als Mutter oder auch anders glücklich werden kann. Mit Anne Burgmer spricht Jackie Thomae über unerfüllbare Anforderungen und die Suche nach Erfüllung.
Rowohlt Verlag AB 15.10.2024 | Aus dem Englischen von Tanja Handels
Toni Morrisons bekanntester Roman in Neuübersetzung von Tanja Handels. Beloved, Toni Morrisons bekanntestes Werk und einer der wichtigsten Romane des 20. Jahrhunderts (The New York Times), erzählt mit den Mitteln des magischen Realismus von den grauenhaften Auswirkungen der Versklavung auf das Leben einer Familie.
Kolibri empfiehlt Kinder- und Jugendbücher, die die kulturelle Vielfalt thematisieren, Einblick in unbekannte Welten geben und eine offene Begegnung mit anderen Kulturen ermöglichen. Sie finden in dieser Datenbank alle Empfehlungen der Redaktion.
Die Theodor Wonja Michael Bibliothek und der Sonnenblumen Community Development Group e. V. ziehen ins Quartier am Hafen in Köln-Poll
Im Juli wurde die kurzfristige Kündigung der Räumlichkeiten der TWM-Bibliothek bekannt gegeben. Im Anschluss berichteten mehrere Medien über die Kündigung und Bemühungen um neue Räumlichkeiten für die Schwarze Community zu finden. Nun wurde nach wochenlanger Suche im Quartier am Hafen ein neues Zuhause für die kulturellen und sozialen Aktivitäten der Theodor Wonja Michael Bibliothek und der Sonnenblumen Community Development Group e. V. gefunden. Wir teilen die große Freude über diese Entwicklung und wünschen unseren Kolleg*innen alles Gute und weiterhin viele Geldspenden für den Neu-Start!
Wir freuen uns auf die „gemütliche“ Jahreszeit, die dazu einlädt, es sich mit guter Lektüre auf dem Sofa bequem zu machen. Wir hoffen auf ein baldiges Wiedersehen bei unseren Veranstaltungen und wünschen euch bis dahin einen schönen goldenen Oktober!
Eurer stimmen afrikas Team
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Wenn nicht anders gekennzeichnet, finden alle Termine im Allerweltshaus statt. Nähere Informationen zu den Veranstaltungen und den durchführenden Projekten finden sich auf unseren Seiten: