Seit mehr als zehn Jahren bietet das Projekt stimmen afrikas Autor*innen aus dem afrikanischen Kontinent und der afrikanischen Diaspora eine Bühne in Köln. Sie stellen ihre auf Deutsch erschienenen Werke mit einer Lesung von Auszügen aus Romanen, Geschichten und Gedichten vor und kommen anschließend mit dem Publikum ins Gespräch. So kommt ein unmittelbarer und lebendiger Austausch zustande. Vor allem die Bandbreite der Themen und Ausdrucksformen der Literaturen sowie die Begegnung mit außergewöhnlichen Persönlichkeiten lassen jede Lesung zu einem besonderen Erlebnis werden.
Außerdem veranstaltet stimmen afrikas einmal im Jahr, einen Vorleseabend. Egal ob interessierte Laien, Afrika-Kenner*innen, Kulturliebhaber*innen oder Literaturwissenschaftler*innen, alle sind willkommen, und die wachsende Zuhörerschaft beweist, dass sie die Veranstaltungen schätzen und liebgewonnen haben, genauso wie die Gäste, die gerne wiederkommen.
„Ganz wunderbar, was Sie hier machen!“, meint ein regelmäßiger Besucher der Reihe. Die senegalesische Autorin Fatou Diome empfand das Publikum als „sehr aufgeschlossen und warmherzig. Ich hätte stundenlang weitermachen können!“. Samson Kambalu aus Malawi war ebenfalls begeistert: „Es war fantastisch. Ich will das gern noch mal machen!“ Und Youssouf Amine Elalamy aus Marokko meint: „Es ist wichtig, dass die Stimmen Afrikas außerhalb Afrikas gehört werden“.
"It's important to me that African stories be told by African people." Chimamanda Ngozi Adichie
Vielfalt und Besonderheit der Literaturen Afrikas
Die moderne afrikanische Literatur in den Sprachen der Kolonialmächte entstand Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem zunehmenden Bewusstsein kultureller Eigenständigkeit und parallel zu den politischen Emanzipationsbestrebungen. Nachdem in den 60er Jahren die meisten afrikanischen Länder unabhängig geworden waren, wurde die anglophone und frankophone afrikanische Literatur immer politischer und kritischer. Dabei standen oft nachkoloniale Zustände, Neokolonialismus, politische Verfolgung und Unterdrückung im Mittelpunkt. Gleichzeitig erschienen immer mehr Romane und Erzählungen afrikanischer Schriftstellerinnen, die meist bewegende Frauenschicksale schilderten.
stimmen afrikas nutzt die inhaltliche und stilistische Vielfalt der zeitgenössischen afrikanischen Erzählkunst, um den Zuhörer*innen ein differenziertes Bild von einem Erdteil zu vermitteln, der in Europa noch viel zu wenig bekannt ist, genau so wenig wie die transkontinentale afrikanische Community. So entsteht ein authentisches Bild nicht nur der sehr lebhaften und dynamischen zeitgenössischen Literatur aus Afrika und der afrikanischen Diaspora, sondern auch des Lebens und Denkens ihrer Menschen.
Um Gegenentwürfe zu den immer noch verbreiteten Stereotypen geht es auch in Podiumsdiskussionen zu kulturpolitischen Themen wie etwa im Kontext der Veröffentlichung von Dekolonisierung des Denkens von Ngũgĩ wa Thiong'o (Unrast Verlag 2017), erstmals auf Deutsch hrsg. von stimmen afrikas zusammen mit der Afrika Kooperative Münster oder auch bei der Anthologie von Kurzgeschichten unter dem Titel „Imagine Africa 2060 - Geschichten zur Zukunft einen Kontinents" (Peter Hammer Verlag 2019), die stimmen afrikas zum 10-jährigen Jubiläum herausgab. Einen vorläufigen Höhepunkt der Literaturreihe bildet das Festival "CROSSING BORDERS: translate - transpose - communicate" vom 6. bis 9. November 2019 in Köln..
Detaillierte Angaben zu früheren Veranstaltungen befinden sich im Veranstaltungsarchiv.