Zum zweiten Mal findet im Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt ein ereignisreicher Tag zum Thema Afrika statt:
Vorträge, Workshops, Live-Musik, Sonderführungen, Kulinarisches und viele weitere Programmpunkte laden kleine und große Besucherinnen und Besucher ein, unseren südlichen Nachbarkontinent mit allen Sinnen zu erleben.
Impressionen vom Afrikatag 2011
Boualem Sansal (Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels 2011) liest aus seinem Buch „Das Dorf des Deutschen", moderiert von dem bekannten Nahost-Experten Marcel Pott. Der Kölner Fotograf Boris Becker, der Saharaui Ali M´Barek Mouloud und Dietmar Kappe von der UNO-Flüchtlingshilfe berichten über die Lage der Saharauis in derWestsahara. Besucher können sich im Gospelgesang und im Rap ausprobieren und anschließend das Gelernte gemeinsam mit den professionellen Workshopleitern auf der „großen Bühne" präsentieren. In nur einer Stunde erhalten Sprachbegeisterte erste Einblicke ins Swahili. Darüber hinaus werden afrikanische Festtagsfrisuren vorgestellt und Nana Ansong gibt ein Nasenflötenkonzert. Auch für die jüngsten Besucher gibt es ein spannendes Programm: Kinder können dem Puppenspieler Chrispin Mwakideu lauschen, in der offenen Werkstatt Felszeichnungen anfertigen oder in afrikanischer Mode schwelgen. Drei Live- Reportagen schaffen eindrucksvolle Begegnungen durch bewegende Bilder: „Kalahari – Wildes Afrika" und „Sambesi – Die Savanne erwacht" mit den zwei schweizer Biologen Judith Burri und Lorenz Fischer als auch „Kilimanjaro – Ruwenzori, Mt. Kenya, Sansibar" mit Hans Thurner lassen in die faszinierenden Landschaften des afrikanischen Kontinentes eintauchen. Kulinarisches, darunter eine äthiopische Kaffee-Zeremonie, und Live-Musik sowie zahlreiche Informations- und Verkaufsstände, u.a. das Allerweltshaus mit seiner Literaturreihe Stimmen Afrikas, runden das vielfältige Programm ab und laden zum Verweilen ein.
Die Thementage bieten denjenigen eine Plattform, die sich für das Zusammenleben verschiedener Kulturkreise in Köln engagieren, binden außergewöhnliche Kölner Künstlerinnen und Künstler und Kulturschaffende mit Migrationshintergrund ein und möchten vor allen Dingen die Besucherinnen und Besucher für ferne Länder und Kulturen begeistern.
Eine Veranstaltung des Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt in Kooperation mit Grenzgang, Kulturklüngel und Stimmen Afrikas/Allerweltshaus Köln. Mit freundlicher Unterstützung von Stiftung Umwelt und Entwicklung und Heinrich-Barth-Gesellschaft e.V
Eintritt:
€ 6,- / erm. € 4,-
(das Museumsticket berechtigt zur Teilnahme an allen Veranstaltungen des Thementages außer den Live-Reportagen)
Live-Reportagen VVK € 16,- / Tageskasse € 18,- / Tagesticket € 35,-
Unsere Highlights
Lesung und Gespräch mit Boualem Sansal (Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels 2011) „Das Dorf des Deutschen“ und „Postlagernd: Algier“, moderiert von Marcel Pott
Boualem Sansal wurde 1948 in Téniet el Had / Algerien geboren. Erst im Alter von 50 Jahren begann die literarische Karriere des gelernten Ingenieurs und promovierten Ökonoms. Sein erster Roman "Der Schwur der Barbaren" wurde mit dem Prix du Premier Roman ausgezeichnet. In seinem Werk setzt sich der Autor auf bisher ungehörte Weise mit der traumatischen Situation in Algerien auseinander. Ob Literatur bei der Suche nach einer besseren Wirklichkeit für die Menschen in den arabischen Ländern helfen kann, bezweifelt der Schriftsteller. Dennoch kann er nicht aufhören zu schreiben: Die Literatur brauche er in seinem inneren Exil wie die Luft zum Atmen, so Boualem Sansal. Im Oktober 2011 wurde er für sein Werk in der Frankfurter Paulskirche mit dem „Friedenspreis des Deutschen Buchhandels“ geehrt. Der renommierte Publizist, Autor und Nahost- und Islam-Experte Marcel Pott wird die Lesung und das Gespräch mit einem der bemerkenswertesten Zeitgenossen aus Nordafrika moderieren.
Zeit: 15.00 – 17.00 Uhr
Rap mit Melanie Wharton von Sister Gender Riots
Die SISTERS wollen „Mut machen – Sinne schärfen – Stimme verleihen“. Politisch und sozial engagiert haben sie sich zusammengeschlossen, um ihre Stimme zu Themen wie Gender, Rassismus, Bildungs- und Umweltpolitik zu erheben. Unterschiedliche Lebenswelten sowie Respekt und Empowerment machen die Sisters in ihrer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen erlebbar. Die Teilnehmer lernen dabei die verschiedene Facetten der künstlerischen Tätigkeit und unterschiedliche Herangehensweisen kennen. Dabei werden – jenseits der vorgefertigten Casting-Shows – Interessen geweckt und ein Bild über die komplexen Seiten von Musik als Kunst und Kulturgut vermittelt. Das Entdecken eigener Interessen und Talente steigert ihre Ausdrucksmöglichkeiten und ihr Selbstwertgefühl. Aber vor allem macht es sehr viel Spaß! www.sisters-music.com
Zeit: 15.00 – 16.30 Uhr; Ergebnispräsentation 17.00 – 17.30 Uhr