"Man erzählt mir von Fortschritt und geheilten Krankheiten. Ich aber spreche von zertretenen Kulturen, [...] von Tausenden hingeopferten Menschen. ... Ich spreche von Millionen Menschen, denen man geschickt das Zittern, den Kniefall, die Verzweiflung [...] eingeprägt hat."
Aimé Césaire (1913- 2008) war ein afrokaribisch-französischer Schriftsteller und Politiker. Er begründete zusammen mit Léopold Sédar Senghor und anderen das Konzept der Négritude, was zum Ausdruck schwarzen Selbstbewusstseins wurde.
Geboren in Martinique studierte er an der Pariser Elitehochschule und arbeitete als Lehrer in Fort-de-France. Césaire wurde der wichtigste Politiker von Martinique im 20. Jahrhundert.
Er verfasste zahlreiche Gedichte, Essays, Romane und Theaterstücke. Zu seinen bekanntesten Texten gehören die Aufzeichnung von einer Rückkehr ins Land der Geburt, das Theaterstück Eine Saison im Kongo über Patrice Lumumba und die berühmte Rede Über den Kolonialismus, in der er mit flammenden Worten die jahrhundertelangen Verbrechen von Weißen an Schwarzen anprangert. Ein Text, der auch hierzulande zu den Klassikern der Studentenbewegung gehörte.
Fokus Aimé Césaire stellt den bedeutenden Schriftsteller und Politiker vor.
Nach einem Vortrag von Dr. Mustapha Diallo (Germanist und Übersetzer, Senegal/D) hören wir einige Gedichte in Originalsprache und deutscher Übersetzung. Die französischen Gedichte trägt der Schauspieler Etienne Minoungou vor. In diversen Filmausschnitten wird Césaire selbst zu Wort kommen.
Am 21. und 22. Juni zeigt das africologneFESTIVAL im Theater im Bauturm die Dramatisierung des Gedichtes Aufzeichnung von einer Rückkehr ins Land der Geburt mit Etienne Minoungou in einem fulminanten Solostück (mit deutschen Übertiteln).
Eine Veranstaltung des africologneFESTIVAL in Kooperation mit stimmen afrikas.