Am Gedenktag der Bücherverbrennung möchte das Allerweltshaus Literatur vorstellen, die eher außerhalb unseres Gesichtskreises liegt und unter für uns schwer vorstellbaren Bedingungen entsteht. Der Nachwuchsautor Fiston Nasser Mwanza (*1981) aus der Demokratischen Republik Kongo
schreibt Gedichte, Theaterstücke und kurze Prosa-Texte. Zurzeit ist er Stipendiat des Heinrich-Böll-Hauses Langenbroich bei Köln. Seine Texte –vital, schelmenhaft und barock– nähren sich aus den politischen Turbulenzen seines Landes seit dem Erlangen der Unabhängigkeit. 32 Jahre Diktatur, 16 Jahre des Übergangs, mehr als 65 politische Parteien, Spaltungen und Befreiungskriege prägen das kulturelle Klima
und das literarische Leben des Landes. Es gibt kaum Publikationsmöglichkeiten. Die Realität des Großstadtdschungels aus Gewalt, Verwahrlosung und dem zaghaften Fragen nach einer Zuflucht, das sind Stoffe, die der begabte junge Autor literarisch verarbeitet.
Im Allerweltshaus werden einige seiner Texte in deutscher Übersetzung vorgestellt. Im Gespräch mit Dr. Almut Seiler-Dietrich, einer Expertin kongolesischer Literatur, wird Fiston Nasser Mwanza zudem über das Leben und Arbeiten in seiner Heimat erzählen. Mwanza studierte angewandte Pädagogik, Geisteswissenschaften und Humanwissenschaften. 2001 erhielt er den Prix de poésie für »Regard Catangais sur la Francophonie«, 2002 den Prix de la nouvelle für »Entre les bras du fleuve Congo« und 2005 den Prix Mwangaza für sein Gedicht »Femme – Calebasse«.
Eine Veranstaltung des Allerweltshaus Köln in Kooperation mit dem Deutsch Afrikanischen Zentrum Bonn und der Heinrich-Böll-Stiftung.