Ken Bugul gilt als eine der hervorragendsten westafrikanischen SchriftstellerInnen französischsprachiger Literatur. Mit ihrem Debutroman "Die Nacht des Baobab" (1982), dem bisher einzigen in deutscher Sprache, machte Ken Bugul international Furore.
In ihrem Meisterwerk "Riwan oder der Sandweg", jetzt übersetzt von Jutta Himmelreich und herausgegeben von AfricaVenir Berlin, das von einer afrikanischen Kommission zu einem der 100 wichtigsten afrikanischen Bücher des 20. Jahrhunderts gewählt sowie mit dem bedeutenden Literaturpreis (Grand Prix Littéraire de lAfrique Noire) ausgezeichnet wurde, erzählt Ken Bugul in einem erschütternden und poetischen Bericht von der verzweifelten Suche der autofiktionalen Hauptfigur nach einer wiederhergestellten, geschlichteten und mit sich selbst versöhnten Identität. Sie reflektiert dabei in ungewöhnlich offener und hellsichtiger Weise über den Feminismus. Viele Vorurteile und aus Europa übernommene Ansichten über die Lebensbedingungen afrikanischer Frauen werden umgestürzt und gnadenlos auseinandergenommen oder seziert. In "Riwan oder der Sandweg" findet ein mutiges Nachdenken über afrikanische Traditionen, Polygamie, Monogamie, Entfremdung, Verführung, Leben und Tod statt.
Ken Bugul, geboren 1947 in Senegal, ist das Pseudonym der Schriftstellerin Mariètou Mbaye Bilétoma. Nach Sprach- und Kommunikationsstudien in Senegal und Belgien arbeitete sie von 1986 bis 1993 für eine internationale NGO in Projekten für Familienplanung, Erziehung und Weiterbildung von Frauen. Seit 1993 widmet sie sich ausschließlich der Schriftstellerei. Sie lebt heute zwischen Benin und Senegal.
Gefördert von:
Frauenkulturbüro NRW
Institut français Köln
FilmInitiativ Köln e.V.