Lesung & Gespräch
Amadú Dafé (Guinea-Bissau) liest aus seinem Roman Jasmim aus dem Portugiesischen von Rosa Rodrigues (Leipziger Literaturverlag 2024) Carla de Andrade Hurst moderiert Lesung und Gespräch, Gabriela Baptista verdolmetscht ins Deutsche, Azizè Flittner liest die deutschen Textauszüge.
JASMIM
(Leipziger Literaturverlag 2024)
Jasmim ist das brandneue, prägnante und faszinierende Werk eines der vielversprechendsten Autoren der zeitgenössischen portugiesischen Literatur. Eine überraschende und fesselnde Geschichte. Eine Erzählung mit Charme, die den Leser in ihren Bann zieht. Der junge Fé begibt sich auf die Suche nach seiner Mutter, die ihn aus Liebe zu einem Mann auf den Kapverden zurückgelassen hatte, als er noch klein war. Nach einer langen Reise durch den afrikanischen Kontinent landet er im Norden von Guinea-Bissau. Der Ort Ingoré am Ufer des Flusses Jasmim übt auf Fé einen besonderen Zauber aus. Er beschließt sich dort niederzulassen, als ihm Lua, die Besitzerin eines Verkaufsstands, Arbeit anbietet. Alles scheint harmonisch zu sein, bis eines Tages die geheimnisvolle Pipa auftaucht ... Doch Jasmin ist nicht nur eine gut erzählte, mitreißende und berührende Geschichte, in der ein Sohn sich auf die Suche nach seiner Mutter macht, die er nie kennengelernt hat. Der Autor schickt uns vielmehr auf eine Reise, die zum Nachdenken anregt und uns tief in die Kultur des Volkes von Ingoré mit all ihren Facetten eintauchen lässt. Mit wachsender Neugier und Erstaunen dringen wir in das Dorf Ingoré ein und lernen bis ins Mark die Bräuche ihrer Vorfahr*innen und ihre Weltanschauungen kennen.
Amadú Dafé wurde in Ingoré, Guinea-Bissau, geboren und lebt seit über zehn Jahren in Portugal. Er hat einen Abschluss in Rechtswissenschaften an der juristischen Fakultät der Universität Lissabon und einen Abschluss in Rechnungswesen an der Nationalen Verwaltungsschule. Er ist Mitglied des Schriftstellerverbands von Guinea-Bissau (AEGUI) und des PEN-Zentrums von Guinea-Bissau. Derzeit arbeitet er als leitender Techniker bei der Zentralverwaltung des Gesundheitssystems (ACSS), die für die Verwaltung des nationalen Gesundheitsdienstes in Portugal zuständig ist. Im Jahr 2021 war er Herausgeber/Organisator der Neuausgabe der Werke von Florbela Espanca mit dem Titel Florbela Espanca - Alma Sonhadora irmã gémea de Fernando Pessoa. Weitere Veröffentlichungen: Ussu de Bissau, 2019 (Finalist für den Literaturpreis der Stiftung Eça de Queiroz und des BCP 2021), Magarias, 2017, und Mitautor in der Anthologie Fora de jogo, 2019 (Sammlung von Kurzgeschichten, in einer Ausgabe zum 25-jährigen Bestehen des KuSiMon-Verlags). Er wurde 2017 und 2015 mit dem José-Carlos-Schwarz-Literaturpreis und 2012 mit dem Internationalen Matilde-Rosa-Araújo-Literaturpreis für Kurzgeschichten für Kinder ausgezeichnet.
Carla de Andrade Hurst, Medienkulturwissenschaftlerin, ausgebildete Bühnentänzerin und Dramaturgin, ist seit 2023 Geschäftsführerin der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD Bund e.V.). Zuvor war sie als Diversity Managerin im Rahmen des 360° Programms im Rautenstrauch-Joest-Museum Köln beschäftigt, wo sie die Ausstellung "RESIST! Die Kunst des Widerstands" begleitet hat. Für medica mondiale e.V., eine feministische Frauenrechtsorganisation, war sie im Traumateam und im Team International als Referentin für Westafrika und davor als Produktionsleiterin in der Akademie der Künste der Welt tätig. Zuvor war sie viele Jahre als zeitgenössische Tänzerin für Tanzcompagnien in Deutschland und Venezuela und als Dramaturgin für Tanz-Theater unterwegs.
Maria Gabriela Vala Baptista arbeitet derzeit als Assistentin für internationale Unternehmen. Sie wuchs zweisprachig auf (Deutsch/Portugiesisch) und studierte Übersetzen und Dolmetschen an der Karl-Ruprecht-Universität in Heidelberg. Nach ihrem Diplomabschluss (2001) arbeitete sie 17 Jahre lang als freiberufliche Übersetzerin hauptsächlich für die Filmindustrie und übersetzte zahlreiche Drehbücher. Darüber hinaus ist sie seit 1996 als DJane für verschiedene Veranstaltungsformate tätig.
Azizè Flittner (geb. in New York) wuchs in Deutschland, Russland und Burundi auf. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte, bevor sie in Ulm ihre Schauspielausbildung absolvierte und anschließend zwei Jahre am Stadttheater Konstanz arbeitete. Seit 2006 lebt sie in Köln und spielte an Theatern in Braunschweig, Aachen, Esslingen, Nürnberg und Essen. Darüber hinaus erarbeitet sie eigene Projekte und Texte. Flittner stehtzudem für Film und Fernsehen vor der Kamera.
In Kooperation mit:
Portugiesisch-Brasilianisches Institut der Universität zu Köln, Camões - Instituto da Cooperação e da Língua, Deutsche Gesellschaft für die Afrikanischen Staaten Portugiesischer Sprache, Global South Studies Center Cologne, Filmhaus Köln, Theodor Wonja Michael Bibliothek.