Weil das Mädchen Imani die Sprache und die Sitten der Europäer kennt, muss sie den portugiesischen Offizier Germano unterstützen, der den Vormarsch des großen Herrschers Ngungunyane in Mosambik gegen die Kolonialherren aufhalten soll. Schon bald wird sie für ihn unentbehrlich, zwischen den beiden entwickelt sich eine vorsichtige Nähe. Imanis Dorf steht zwischen den Fronten. Ihre Brüder kämpfen auf unterschiedlichen Seiten, während Onkel und Vater um die Vorherrschaft streiten. Das Land wird vom Krieg der Männer heimgesucht, zu einer Zeit, in der das Wort einer Frau nicht zählt. Doch die Frauen ihrer Familie nutzen eigene Mächte, um die Pfade der Männer zu lenken.
Jahrelang hat Mia Couto Erinnerungen und Geschichten für diesen großen, vielstimmigen Roman gesammelt. Er erweckt eine ganze Epoche, ihre Menschen und Dramen zu neuem Leben. Imani ist der erste Band einer Trilogie, die von den letzten Jahren des Herrschers Ngungunyane erzählt. Ende des 19. Jahrhunderts herrschte er über das Gaza-Reich, das die südliche Hälfte des heutigen Mosambik umfasste. Ngungunyane wurde 1895 von den portugiesischen Truppen besiegt, nach Portugal gebracht und schließlich ins Exil auf die Azoren verbannt.
Mia Couto wurde 1955 in Beira (Mosambik) geboren. Er studierte Medizin und Biologie und war Direktor der Nachrichtenagentur AIM, der Tageszeitung Noticias" sowie der Wochenzeitschrift Tempo" in Maputo; jetzt arbeitet er als Biologe. Nach einem Gedichtband (1983) veröffentlichte er mehrere vielbeachtete Bände mit Erzählungen. Zwei Erzählungen erschienen auf Deutsch in der Anthologie ??Die Liebe aller Tage" (dipa 1992). 1991 erhielt er zusammen mit Ungulani Ba Ka Kha´sa den Nationalpreis für Erzählungen.
Eine Veranstaltung des Literaturhauses
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stimmen afrikas Instituto Camoes Portugiesisch-Brasilianisches Institut / Zentrum Portugiesischsprachige Welt an der Universität zu KölnBotschaft Portugal in Berlin