Ruanda in den 1970ern: Hoch in den Bergen, nahe einer der Quellen des Nils, liegt das christliche Mädcheninternat Notre-Dame-vom-Nil. Mädchen aus einflussreichen Familien erhalten hier unter strenger katholischer Aufsicht fernab allen Verführungen der Großstadt ihre Schulbildung. Die meisten Mädchen sind aus gutem Haus und größtenteils Hutus. Die Aufnahme der Tutsi ist durch eine 10% Quote geregelt. Vor dem Hintergrund der aufkommenden Gewalt, die zwanzig Jahre später zum verheerenden ruandischen Völkermord eskaliert, schildert dieser Roman den Schulalltag der Töchter ranghoher Politiker, Militärs, Geschäftsleute und Diplomaten einerseits, sowie mittelloser Bauern andererseits. Die Schule wird zu einem faszinierenden Mikrokosmos der politischen Realität Ruandas in den 70 er Jahren.
Pressestimmen:
»Herzzerreißend und unerbittlich (unversöhnlich).« Le Monde
»Die Heilige Jungfrau vom Nil« ist ein stimmungsvoller Roman voll unerträglicher Spannung. Scholastique Mukasonga, Architektin des Grauens, hat unter dem trügerischen Schutz einer Schwarzen Madonnenstatue diesen Ort des Friedens geschaffen, der nach und nach vom Haß, der aus dem Präsidentenpalast dringt, gefangen genommen wird.« Le Nouvel Observateur
Scholastique Mukasonga, geboren 1956 in Ruanda, musste aus politischen Gründen 1973 nach Burundi ins Exil. Seit 1992 lebt sie in Frankreich, wo ihre Bücher von Gallimard verlegt werden. Notre-Dame vom Nil ist bereits ihr viertes Buch und wurde 2012 mit dem »Prix Renaudot« ausgezeichnet.
Moderation: Stefan Barmann
Deutscher Text: Katharina Schmalenberg
In Zusammenarbeit mit: Institut Francais, Wunderhorn Verlag, Bureau du Livre der Französischen Botschaft in Berlin
*Roman, AfrikaWunderhorn 2014