Timbuktu: Von islamischer Weltoffenheit zu fundamentalistischem Fanatismus

Zeit

So, 10. März 2013 - 13:00

Ort

Rautenstrauch-Joest-Museum

Eintritt

Eintritt: 5,-/3,- (erm.)

Diskussion und Voträge aus unterschiedlichen Perspektiven, wie ein Zentrum des intellektuellen, weltzugewandten Islam zur Region fundamentalistischer Gewaltherrschaft wurde.

Sonntag, 10. März 2013 um 13:00 Uhr

Rautenstrauch-Joest-Museum

Eintritt: 5,-/3,- (erm.)

 

   

Timbuktu galt Jahrhunderte lang nicht nur als mythischer Traumort für Europäer, sondern mit seinen alten Handschriften auch als das Symbol für einen gebildeten und weltoffenen Islam. 2012 wurde es zum Symbol für die Zerstörungswut und Verbohrtheit fundamentalistischer Fanatiker, die dort die Macht an sich rissen. Sie kämpften gemeinsam mit den im Norden Malis ansässigen Tuareg gegen die malische Zentralregierung und für einen unabhängigen Staat Azawad.

Souleymane Diallo

Doch die Tuareg wurden schon sehr bald von den Fundamentalisten überwältigt. Nun herrscht in der Nordhälfte Malis ein brutales fundamentalistisches Scharia-Regime, das Tausende in die Flucht trieb. Wie unter solchen Umständen zu befürchten, sind die Unterdrückung und Einschränkungen für Frauen besonders drastisch. Was bedeutet dieser Wandel in der langen Geschichte Timbuktus für die Menschen dort? Wie sehen die Menschen, die dort leb(t)en, ihre Zukunft und die ihrer Stadt und Region? Wie drückte sich traditionell die Religiosität in Timbuktu aus und wie reagiert diese auf den Fundamentalismus? Mit welchen Werten lebten die Menschen in Nordmali bisher, und was wird daraus unter den Islamisten? Wie ist die Lage der Frauen, die in Timbuktu und in Nordmali ausharren?

Antworten und authentische Berichte erwarten wir auf einer Diskussion mit Menschen, die vor Ort waren, als Betroffene, Wissenschaftler oder Entwicklungsexperten. Sie schildern aus unterschiedlichen Perspektiven, wie ein Zentrum des intellektuellen, weltzugewandten Islam zur Region fundamentalistischer Gewaltherrschaft wurde:


Oumou Sall Seck (Foto oben), von Fundamentalisten vertriebene Bürgermeisterin von Gundam im Norden Malis. Souleymane Diallo (Foto rechts), der an einer Doktorarbeit über die Situation der malischen Flüchtlinge arbeitet. Klaus Schneider, Direktor des RJM, der Timbuktu ebenso kennt, wie die Reisen und Arbeiten Heinrich Barths, des ersten Europäers in Timbuktu. Charlotte Wiedemann (Website), freie Autorin von Auslandsreportagen mit Schwerpunkt "Islamische Lebenswelten".

Thomas Mösch, Leiter der Afrikaredaktion der Deutschen Welle, moderiert die Diskussion.


Eine Kooperation von Stimmen Afrikas, Rautenstrauch-Joest-Museum, Museumsgesellschaft RJM e.V., Heinrich-Barth-Gesellschaft und Heinrich-Barth-Institut e.V.

In Kooperation mit
Rautenstrauch-Joest Museum

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