Diskussion mit Aminata Cissé Schleicher (literarische Übersetzerin) und Hadija Haruna-Oelker (Journalistin und Buchautorin), moderiert von Elisa Diallo.
Der kreative Akt der Literaturübersetzung bietet die Chance, Schwarze, ‚afrikanische‘ bzw. afro-diasporische Positionen und Erfahrungen bewusst und zugänglich zu machen. An Beispielen wie der Anthologie Neue Töchter Afrikas und Amanda Gormans Gedicht „the hill we climb“ sprechen die Podiumsteilnehmerinnen über den komplexen Sprach- und Wissenstransfer, den eine Übertragung aus historischen, kolonialrassistischen und heterogenen kulturellen Kontexten und Ausgangssprachen erfordert.
In Kooperation mit Unrast Verlag
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen und die Kunststiftung NRW.
Gesprächsort: Internationales Übersetzungszentrum (Halle 4.1 F81)
Der Unrast-Messestand befindet sich in Halle 3.1, C102
Weitere Infos hier.
Aminata Cissé Schleicher
Aminata Cissé Schleicher ist in Thüringen geboren und in der ehemaligen DDR aufgewachsen. Sie hat eine Berufsausbildung und ein Studium zur Amerikanistin und Germanistin absolviert. Viele Jahre arbeitete sie als freie Autorin beim Hörfunk des Mitteldeutschen Rundfunks MDR und verfasste vorwiegend Buch- und Hörbuchrezensionen. Außerdem arbeitete sie für das Referat Migration und Integration der Stadt Leipzig und das Antidiskriminierungsbüro Leipzig. Sie ist Mit-Autorin des Sammelbandes „Spiegelblicke. Perspektiven Schwarzer Bewegung in Deutschland“ von 2015 und eine von mehreren Übersetzerinnen in „May Ayim. Radikale Dichterin, sanfte Rebellin“ von 2021. Als politische Aktivistin ist sie Gründungsmitglied verschiedener Organisationen, u.a. eines Vereins afrodeutscher Bürger in Leipzig, der sich in den späten 1980er Jahren in Leipzig gründete und nach 1993 in der ISD (Initiative Schwarze Menschen in Deutschland) aufging, oder des Vereins „Each One Teach One“ EOTO in Berlin 2012. Sie moderiert Veranstaltungen, in denen Schwarze Autorinnen vorgestellt werden oder die sich mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen. 2022 war sie Jurymitglied des Schwarzen Literaturfestivals „Resonanzen“ bei den ‚Ruhrfestspielen Recklinghausen‘.
Hadija Haruna-Oelker
Die Politikwissenschaftlerin Hadija Haruna-Oelker lebt und arbeitet als Autorin, Redakteurin und Moderatorin in Frankfurt am Main. Hauptsächlich ist sie für den Hessischen Rundfunk tätig. Sie moderiert das Debattenformat „StreitBar“ in der Bildungsstätte Anne Frank und die Römerberggespräche in Frankfurt und die feministisch Presserunde „Wir können auch anders“ der Heinrich-Böll-Stiftung. In der Frankfurter Rundschau schreibt sie eine monatliche Kolumne. Hadija Haruna-Oelker hat den Sammelband „Spiegelblicke – Perspektiven Schwarzer Bewegung“ mit herausgegeben und gemeinsam mit Kübra Gümüşay und Uda Strätling das Gedicht „The Hill We Climb“ von Amanda Gorman übersetzt. Anfang 2022 erschien ihr persönliches Sachbuch „Die Schönheit der Differenz – Miteinander anders denken“, das für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war. Sie ist Preisträgerin verschiedener Medienpreise wie dem ARD-Hörfunkpreises Kurt Magnus 2015 oder dem Medienspiegel-Sonderpreis für transparenten Journalismus 2021. Darüber hinaus ist sie Teil des Journalist*innenverband Neue Deutsche Medienmacher*innen (NDM) und der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (ISD).
Elisa Diallo
Elisa Diallo (1976) ist in Paris geboren, ihr Vater stammte aus Guinea-Conakry, ihre Mutter aus Frankreich. Nach dem Studium der Geschichtswissenschaft in Paris wanderte sie in die Niederlanden aus, wo sie Niederlandistik und Literaturwissenschaft studierte. Nach der Promotion, über französischsprachige Postkoloniale Literatur (Tierno Monemembo. Une écriture migrante. Karthala, 2012), setzte sie 2009 die Reise nach Deutschland fort, wo sie seitdem in der Verlagsbranche tätig ist - zurzeit im S. Fischer Verlag in Frankfurt am Main. 2019 erschien ihr autobiographische Essay Fille de France im französischen Verlag Flammarion/Climats.